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Kleine Sensation auf dem Speicher · 26. November 2023

Bei einem Kontrollgang auf dem Speicher des naturwissenschaftlichen Gebäudes wurde eine unscheinbare mumifizierte Fledermaus gefunden. Zuerst einmal schaut man soweit noch möglich, welche Merkmale weist das Tier denn auf und um welche Art könnte es sich denn handeln? Na ja, die Nase war normal geformt, also schon mal keine Art aus der Hufeisennasengruppe. Riesenohren zeichnen den Kopf auch nicht gerade aus, also wohl auch kein Langohr! Und häufig findet man auf Speichern Mausohrfledermäuse. Das müsste doch passen! Zur Sicherheit wurde das Foto an den Fledermausexperten aus Rheinland-Pfalz und mittlerweile auch Mitarbeiter des Umweltministeriums in Sachen Artenschutz Dr. Andreas Kiefer geschickt.

Dieser staunte nicht schlecht und meinte: “Seltener geht es nicht!” Es handelt sich tatsächlich um eine Zweifarbfledermaus (Vespertilio murinus), die sich da auf unseren Speicher verirrt hat. Diese Fledermausart weist eine Gesamtlänge von bis zu 10cm und ein Gewicht von maximal 20g auf. Ein besonderes Merkmal ist, wie die Namensgebung schon vermuten lässt, die Fellfärbung. Auf dem Rücken ist das Fell schwarzbraun, weist aber silberweiße Spitzen auf und die Bauchseite ist weißgrau. Dieses kann man an der Mumie auch noch sehr gut erkennen. Die Art kommt ursprünglich in Osteuropa und in angrenzenden Gebieten Russlands vor und wird nur sehr selten in Deutschland gefunden, wo sie an ihre westliche Verbreitungsgrenze stößt. Sie ist eine Bewohnerin von Felsspalten, wird aber auch im Gebälk von Speichern vorgefunden- na das passt ja wunderbar auf unseren Fundort! Aktuell befinden sich die Fledermäuse in unseren Breiten im Winterschlaf, aber im nächsten Sommer werden wir den Speicher regelmäßig begehen und schauen, ob sich diese seltene und geschützte Art wieder auf unserem Speicher einfindet und wir etwas für ihr Wohlbefinden tun können. Die Mumie wiederum ist wertvoll für Fledermausforscher und wird dem Museum Koenig in Bonn übergeben. Man kann trotz der Mumifizierung noch genetisches Material gewinnen und das Skelett untersuchen.

Klaus Ullenbruch, Artenschutz-AG

 



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