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Sagenhaftes Wambachtal · 23. Juni 2024

Im Deutschunterricht der Jahrgangsstufe 6 werden Lokalsagen behandelt. Das Mittelrheintal ist ja eine bekannte Sagen-Region. Mündlich und schriftlich überlieferte Geschichten berichten von Kaisern, Königen, Prinzessinnen, Grafen, Raubrittern und Burgfräulein, von Spuk, Geistern, Kobolden, Nixen (Loreley), Hexen, Zwergen (Heinzelmännchen), Riesen und Drachen, aber auch von hartherzigen Bischöfen (Binger Mäuseturm ) und vielem mehr.

Am 18.06.2023, am Ende der Unterrichtsreihe, war es für die Schülerinnen der 6d an der Zeit, sich auf den Weg zu machen, wenn auch nicht auf den ganzen „Rheinischen Sagenweg“ zwischen Mainz und Düsseldorf, an Rhein, Lahn und Nahe – das wäre etwas für die Sommerferien –, so doch immerhin zum Handlungsort einer Lokalsage, dem Vallendarer Bischofsborn im Wambachtal.

Nicht weit von der Wambachhütte entfernt, fanden die 33 Schülerinnen den „Bischofsborn bei Vallendar“.

Nach einem Sprung über den Bach war man an der sagenhaften Stelle angelangt.

Um den Bischofsborn bzw. das Bischofsbrünnlein rankt sich die folgende Sage.

„Unweit von Koblenz liegt rheinabwärts auf der rechten Flussseite das alte Städtchen Vallendar, umrankt von den grünen Bergen des Westerwaldes. Zahlreiche Bächlein fließen von den Höhen hernieder ins Tal, an dem Städtchen vorüber oder hindurch in den Rhein. Eines davon ist der Wambach, dessen Quelle im Volksmund „Bischofsborn“ oder „Bischofsbrünnchen“ heißt.
Wie kommt die Quelle wohl zu diesem seltsamen Namen? Hört, was die Sage darüber erzählt.
Vor vielen hundert Jahren lebte in Vallendar ein Bischof, der kein größeres Vergnügen kannte als Reiten und Jagen. Immer wieder lockten ihn die wildreichen Wälder der Umgebung zu neuen Jagdausflügen. Oft vergaß er darüber sogar sein bischöfliches Amt.
Eines Tages nun, als er ermüdet von der Jagd, von den Simmerner Höhen herabritt und sich nach Ruhe und einem guten Mahle sehnte, scheute plötzlich sein Pferd. Es bäumte sich hoch auf und war nicht mehr von der Stelle zu bringen. Der Bischof versuchte zuerst, das Tier durch gutes Zureden zu beruhigen. Dann gab er ihm harte Worte und riss an den Zügeln – doch vergebens. Weder Güte noch Strenge vermochten das sich bäumende Ross zum Weitertraben zu bewegen. Da sprang wilde Zorn im Herzen des Bischofs auf. Er stieß einen hässlichen Fluch aus und rammte seinem Pferd die Sporen tief in die Weichen.

Doch kaum war der Fluch dem Munde des hohen Herrn entfahren, da zuckte ein greller Blitzstrahl vom Himmel hernieder. Mit gewaltigem Tosen barst die Erde zu den Füßen des Bischofs. Ross und Reiter versanken in dem gähnenden Spalt, der sich sogleich wieder schloss und den Zornmütigen samt seinem Pferd für immer begrub.
Alsbald aber sprudelte an derselben Stelle ein klarer Quell hervor, dem das Volk zur Erinnerung an das unheimliche Geschehen den Namen ‚Bischofsborn‘ oder ‚Bischofsbrünnchen‘ gab.“

Nachdem der Sagenort ausgekundschaftet worden war, spazierte die Gruppe durch die sommerlich-schwüle Natur zur Pilgerwiese neben dem Urheiligtum.

Dort fand die Doppelstunde Deutsch ihre Fortsetzung mit der Lektüre des Jugendbuches „Wunder“ von Palacio. Die Besprechung des Romans schließt sich an die Sagenreihe an.

Als Ende des Schultages durch die Lautsprecher der Schule eine Unwetterwarnung gemeldet wurde und die Donner rollten, erinnerten sich die Schülerinnen an die kurz zuvor gelesene Sage vom Bischofsborn von Vallendar. Im Trockenen, unter Dach und Fach, konnte so das Ambiente des dramatischen Höhepunkts der Sage eindrucksvoll nacherlebt werden. Ja, es war es sagenhaft schön im Wambachtal.

 



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