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Sommerkonzert - eine Träne im Knopfloch, ein Tropfen auf dem Schirm · 9. Juli 2009

“... the fundamental things apply as time goes by” – diese Zeile aus dem Filmklassiker Cassablanca mit Ingrid Bergman und Humphrey Bogart gab dem diesjährigen Sommerkonzert der Schönstätter Marienschule den Namen und natürlich hatten die Lehrerinnen und Lehrer aus dem Fachbereich Musik und Kunst auch an die Zeit gedacht, die für den Musiker und Oberstufenleiter Herrn Bücher mit diesem Sommerkonzert zu Ende geht.

Doch es begann heiter und in jeder Hinsicht sonnig. Frau Jocks begrüßte als Fachkonferenzvorsitzende das sehr zahlreich erschienene Publikum und präsentierte mit dem Wahlfpflichtfach “Orchester” der fünften Klassen einen russischen Schlager der 1920er Jahre, der in den 60ern von Paul McCartney produziert und so unter dem Titel “Those were the days my friend” berühmt wurde.

Mit den Beatles fuhren die Sextanerinnen fort und spielten ein beschwingtes “When I’m sixty-four”, das Herr Meffert, der durch das Programm führte, auf Herrn Bücher münzte. Dieser, so Herr Meffert, wird mit 64 im Unruhestand sicher ein Beleg dafür sein, dass man nicht erst 66 werden muss, damit das Leben anfängt (Udo Jürgens).

Humorvoll auch der dritte Titel, der von einem rosaroten Panther handelt: “Wer hat an der Uhr gedreht?”.

Für die nächste Darbietung hatte sich Frau von Löbbecke mit der 6a, c und d an ein Projekt gewagt, das beeindruckt. Es begann damit, dass sich die Schülerinnen in kleinen Expertengruppen an handwerkliche Techniken wagten. So lernten die einen die Nähmaschine kennen und andere bildeten sich, stets nur mit Hilfe von schriftlichen Unterlagen, in Stickarbeiten fort. Diese Expertengruppen berieten dann ihrerseits die restlichen Schülerinnen, die sich dann anschickten, ein attraktives Gesamtkonzept zu entwickeln.

Dabei trafen die Schülerinnen alle Entscheidungen rund um die fertige Jeanstasche selbst, die sie dann gekonnt präsentierten. Ihr Motto hatten sie dabei einen Experten aus dem Privatfernsehen names Bruce Darnell entlehnt: „Die Handetasche musse lebendig sein.“

Das Lied, mit dem der 5er Chor unter Leitung von Frau Kresser-McCoy begann, hätte einem Spot der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung oder einem Aufruf der Drogenbeauftragten Sabine Bätzing entnommen sein können: Denn das so fröhlich klingende Lied der Sextanerinnen ist ein Spottlied auf einen mexikanischen General des späten 19. Jahrhunderts, der so stark abhängig von Marihuana war, dass er ohne dieses Rauschgift noch nicht einmal gehen konnte.
Nach dieser berauschten Küchenschabe ging es mit einem betrunkenen Seemann weiter, den die Mannschaft kopfüber vom Boot hängen wollte, damit er wieder nüchtern werde: “What shall we do with a drunken sailor.” Ein Shanty, bei dem keine Fußspitzen still stehen blieben.

Das nächste Lied berichtete vom Gespräch einer Mutter mit ihrer kleinen Tochter. Diese würde so gerne wissen, wie ihre Zukunft aussieht, doch die Mutter verweist sie im Refrain immer wieder darauf, dass das niemand wissen kann – mit den Worten Que sera, sera. Eins ist zumindest klar – musikalisch haben die Schülerinnen nach diesem gekonnten Vortrag klar eine Zukunft.

Wer den “König der Löwen” von Disney kennt, kannte auch das folgende Lied, für das der Komponist Solomon Linda erst spät den berechtigten Sold erhielt. Denn sein Lied vom Löwen (im Original auf Zulu “Mbube”) wurde unter dem Titel “The Lion sleeps tonight” ein Welthit.

Die 6a spielte anschließend ein Medley berühmter James-Bond-Melodien und manövrierte sich so gekonnt durch dieses gefährliche Genre, dass man ihnen musikalisch zumindest Agentinnenqualitäten zutraut. Auch versteckte Feinde alias Vorzeichen wurden elegant ausgespielt und so wurde dieses Medley ein echter Ohrenschmaus.

Das Wahlpflichtfach Bildnerisches Gestalten der fünften Klassen unter Leitung von Frau Plath servierte zu Enya’s “Time flies” einen optischen Augenschmaus. Sie hatten sich vorgenommen, zur Musik der irischen Sängerin, deren Name übersetzt „Kleines Feuer“ bedeutet, tänzerisch gestaltend dem Motto des heutigen Abends Ausdruck zu verleihen. Dabei wechselten starke Farbkontraste mit farblicher Harmonie – ein schöner Farbtupfer im musikalischen Programm des Abends.

Romantisch und voller Sehnsucht das nachfolgende Stück aus einem der größten Filmklassiker überhaupt, das dem Abend den Titel gab: “As time goes by” aus “Cassablanca”. Dort wird der Barpianist Sam von der bezaubernden Ingrid Bergman in der Rolle der Ilsa Lund-László gebeten, ein Lied zu spielen, das sie an die beendete Beziehung mit Rick Blaine alias Humphrey Bogart erinnert.

Reinhard Meys Herz hätte beim dann folgenden Titel der 6b, c und d sicher höher geschlagen. Denn die Schülerinnen sangen unter Leitung von Frau Wüst seinen unsterblichen Hit aus dem Jahre 1974, der von der Sehnsucht handelt, sich von den irdischen Sorgen und Nöten wenigstens zeitweise lösen zu können: „Über den Wolken“. Würde es sich bei dem Lied bloß um ein Lied übers Fliegen handeln, wäre sein Erfolg weniger erklärlich. Es ist wohl wirklich diese Sehnsucht aller Menschen, die dieses Lied auch auf jeder Fete irgendwann am späten Abend erklingen lässt.

Das Schulorchester unter der Leitung von Frau Jocks und begleitet von Herrn Bücher am Pianoforte präsentierte einen Querschnitt aus West Side Story. Die Handlung ist eine Übertragung von William Shakespeares Tragödie “Romeo und Julia” in das New York der 50er Jahre. Die Liebesgeschichte spielt sich dabei vor dem Hintergrund eines Bandenkriegs rivalisierender ethnischer Jugendbanden ab: der amerikanischen Jets und der puertoricanischen Sharks. Anders als in Shakespeares Tragödie nimmt sich die Juliet der Westside Story, Maria, nicht das Leben. Keinen Grund zum Trübsinn hatte auch das Publikum, denn das große Schulorchester setzte musikalisch trotz der zwischenzeitlich etwas widrigen äußeren Bedingungen einen musikalischen Schlusspunkt der Extraklasse. Man(n) hätte gerne mitgesungen.

Und auch das darauf folgende Mamma Mia, das dem Musical von ABBA den Namen gab, begeisterte. Herr Meffert blieb noch zu sagen, dass die von ABBA verkauften CDs zweimal um den Erdball reichten, bevor der Abend sich dem Ende zuneigte. Sr. Anneclaire bedankte sich bei allen Mitwirkenden, bevor ein großer spontaner Projektchor die Bühne stürmte und Herrn Bücher ein von Herzen kommendes “Danke für die Musik”, im englischen “Thank you for the music” ebenfalls von ABBA, widmete. Der zeigte sich tief bewegt und dankte den Gratulantinnen von ganzem Herzen.

Fazit des Abends: Eine Träne im Knopfloch angesichts des nun nahegerückten Abschieds einer Institution der Schönstätter Marienschule, dem langjährigen Oberstufenleiter Kurt Bücher. Und ein Tropfen auf dem Regenschirm, der zum Ende des Konzerts bereits wieder getrocknet war. Und so blieben viele noch lange beisammen und freuten sich an einem musikalischen Sommerabend im Juli 2009. (Red., Fotos: Hr. Bleyenberg).

 



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