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Adventskonzert 2009 - ein gutes Stück näher an der Krippe! · 12. Dezember 2009

“Wir sind der Krippe ein gutes Stück näher gekommen in diesen zwei Stunden”, so Schulleiterin Sr. Anneclaire am Ende des Konzertes und viele hatten dazu beigetragen. Da waren zunächst einmal viele hundert Zuschauer, vielleicht mehr denn je, die den Weg in die bereits festlich geschmückte Pilgerkirche in Schönstatt gefunden hatten. Und dann natürlich die vielen verschiedenen Musikgruppen, die sich zum Teil seit Monaten auf das Konzert vorbereitet hatten.

Frau Jocks begrüßte zunächst als Fachkonferenzvorsitzende Musik alle Zuhörer und leitete dann als erstes das große Schulorchester mit Francesco Onofrio Manfredinis Pastorale aus dem Weihnachtskonzert Nr. 12. Wäre nicht dieses Werk, hätte Manfredini wohl im kollektiven Gedächtnis der Musikwelt nicht überlebt. Das Schulorchester bewies einmal mehr, warum er zu Recht auch 2009 gespielt werden sollte.

Auf Gleis 1 der Pilgerkirche erhielt dann der Weihnachtszug („Christmas Train“) des Schulorchesters Einfahrt. Wenn man genau hinhörte, konnte man hören, wie der Zug zunächst näher kommt, dann seinen Aufenthalt hat und schließlich weiterfährt. Endhaltestelle? Betlehem-Mitte. Vorsicht an der Bahnsteigkante, ein Weihnachtszug fährt ein!

Skandinavien hat auch in christlicher Zeit viele seiner vorchristlichen Mythen behalten und dies zu Recht, denn deren Quintessenz widerspricht in keiner Weise dem, was wir an Weihnachten feiern. Für uns Südeuropäer (zumindest sind wir das wohl aus Sicht der Skandinavier) immer wieder erstaunlich ist die Beschwingtheit der weihnachtlichen Musik in Skandinavien, die sich im dann folgenden Singtanz zeigte, den das Wahlpflichtfach Chor der fünften Klassen mit Frau Kresser-McCoy präsentierte. Er trug den Titel „Weihnachtsgeister sind wir allesamt“ und machte große Freude.

Zwei Negro-Spirituals hatte Frau Kresser-McCoy mit dem Wahlpflichtfach Chor Klasse 5 und der Klasse 7c mitgebracht. Das erste “Nobody knows the trouble I’ve seen” wurde 1962 mit der Interpretation von Louis Armstrong weltbekannt. Was viele über Louis Armstrong nicht wissen, ist, wie seine Kindheit verlief: Armstrong wurde 1901 in Armut geboren, seine Großeltern waren noch Sklaven. Wenn dieser Mann, der es bis zu seinem Tode im Jahr 1971 zu Wohlstand und Weltberühmtheit gebracht hatte, dieses alte Spiritual sang, dann spürten die Menschen wohl, dass trotz des schicken Anzugs hier jemand sang, der wusste, was „troubles“, Probleme, waren und der sich sicher war, dass niemand nachvollziehen konnte, welch schwierige Phasen er in seinem Leben schon hatte durchstehen müssen. Der Chor setzte dieses alte Lied in frischer und dennoch authentischer Weise um.

Es folgte ein weiteres Spiritual von den Sängerinnen der Klassen 5 und 7. „Go down, Moses” ist vielleicht das berühmteste aller Spirituals. In diesem Lied spricht Gott zu Moses und erteilt ihm einen Auftrag, vor dem sich Moses lieber drücken möchte: „Geh hin,“ sagt Gott dem jungen Mose, „und sag dem alten Pharao, er soll mein Volk ziehen lassen!“ Das Ansinnen trugen die Mädchen mit so viel Schwung und musikalischen Temperament vor, dass man als Pharao wohl kaum gewagt haben dürfte, zu widersprechen.

Der Wahlbereich Bildnerisches Gestalten der Klassen 5a – d ließ sich durch das Thema des Adventskonzertes inspirieren: “Auf dem Weg zur Krippe”. Gemeinsam wurde beratschlagt, wer sich denn auf den Weg zur Krippe machen könnte und dann wurden verschiedene Personengruppen und auch einige Tiere zusammengestellt, angefangen von Hirten über Händler bis hin zu den drei Hl.Königen. Aus Schattenrissen der Schülerinnen entstanden dann die Figuren, die jeweils Farbfamilien zugeordnet wurden. Die Farbnuancen beginnen bei Grüntönen (Farbe der Hoffnung) und bewegen sich über Blau- und Rottöne bis hin zu den Königen in Gelb (Farbe des Lichtes). Die Musik zur Performance stammte von Francois-Joseph Gossec. Dabei handelt es sich um eine Weihnachts-Suite mit mehreren Sätzen, die bezogen auf unsere Figuren, schildern könnten, mit welch unterschiedlicher Haltung oder Gefühlseinstellung der Weg zur Krippe eingeschlagen wird: bedächtig, beschwingt, andächtig oder auch nachdenklich. Die Suite gipfelt in dem Satz “Accurrite gentes”, also “ Kommt herbei Ihr Völker “, und passend dazu ließ dieser Satz noch einmal alle Figuren zusammenkommen. Eindrucksvoll, diese Kombination von Musik und Bildender Kunst unter der Leitung von Frau von Löbbecke und Frau Plath.

Neu im Adventskonzert in diesem Jahr präsentierte sich die Band unter der Leitung von Herrn Keffer. Sie präsentierten den Weihnachtshit der Gruppe Wham aus dem Jahr 1984: „Last Christmas I gave you my heart“. Ein Kritiker schrieb dazu einmal “Das wirklich Besondere an dem Lied ist, daß Wham als erste Popband die Existenz von Weihnachten einfach hinnahmen: Sie überhöhten es nicht, indem sie versuchten, den Geist des guten, alten Fests der Prä-Rock-‘n’-Roll-Ära wiederzubeleben – aber sie bekämpften es auch nicht. ... Vollends zeitlos wird der Hit durch das englische Wort “last”. Es geht ja gar nicht um das Jahr 1983, es geht immer um das vorige Jahr – diesmal also um 2008. Eine solche perpetuum-mobile-hafte Selbsterneuerung schaffen nur die wirklich großen Klassiker.” Die Band trug diesen größten aller Weihnachtshits überzeugend vor und viele Füße in der Kirche wippten mit.


Wir bitten die schlechte Bildqualität zu entschuldigen, der Blitz hatte versagt. Für die Zusendung eines ggf. besseren Bildes der Schulband wären wir dankbar!

Ins Zentrum des Weihnachtsfestes drang das Wahlpflichtfach Musicalchor der fünften Klassen in eigentlich typischer Form vor: Sie wollten dem Auditorium mit ihrem Betlehem-Song die Weihnachtsgeschichte erzählen. Sie hatten sich allerdings dafür eine sehr zeitgemäß moderne Form ausgedacht, den Rap. Dieser rhythmische Sprechgesang brachte die Geschichte in neuer Form den Zuhörern hervorragend nahe.

Carl Riedel (1827 -1888) war ein Kapellmeister und Komponist, aber zunächst war er etwas ganz anderes: ein Seidenfärber. Erst spät entdeckte er sein Talent für Musik und noch später ein böhmisches Weihnachtslied mit dem Titel „Nesem vám noviny“ und verfasste dafür einen deutschen Text unter dem Titel „Kommet Ihr Hirten“. Das Wahlpflichtfach Orchester in Klasse 5 unter der Leitung von Frau Jocks und Frau Normann-Bühler brachte dieses im Dreiertakt verfasste Lied schwungvoll zu Gehör.

Auch beim folgenden Lied spielte der Rhythmus eine besondere Rolle, es ist im Reggae-Rhythmus verfasst. Seine Botschaft: Marias Sohn, Jesus Christus, wurde an Weihnachten geboren und deshalb wird der Mensch ewig leben, wegen Weihnachten.
Ein schöner Auftrag, den die Discopopgruppe Boney M. da formulierte, in ihrem Welthit von 1978 mit dem Titel „Mary’s Boy Child“: „Lasst alle wissen, dass es Hoffnung auf Frieden gibt für alle Menschen!“, und das Orchester der fünften Klassen erzählte die Geschichte von Marias Sohn instrumental.

Das nächste Lied knüpfte eng an das Motto an, unter das die Musikfachschaft dieses Konzert gestellt hatte: „Auf dem Weg zur Krippe“. Es lauteet: „Menschen auf dem Weg durch die dunkle Nacht, habt Vertrauen, der Tag bricht an! Christus hat der Welt das Licht gebracht, hebt die Augen und schaut ihn an..“ und „Es wird Zeit, auf das Wort zu hörn, das von Gottes Reich spricht, es wird Zeit, auf die Kraft zu bau’n, die das Dunkel zerbricht!“ Das Dunkel zu zerbrechen ist angesichts der unzähligen künstlichen Lichter des Vorweihnachtsrummels vielleicht noch schwerer als ohne sie. Aber das Wahlpflichtfach Orchester wollte helfen und spielte „Menschen auf dem Weg.“

Wenn als nächstes ein Stück von Barclay James Harvest auf dem Programm stand, so bestand kein Grund zur Sorge vor langhaarigen Rockern in der Kirche. Und selbst wenn: Diese Hardrockgruppe hat im Lied mit dem Titel „Hymn“ ein Credo in die Popgeschichte eingebracht, das in seiner Schlichtheit mit drei Akkorden viel komplexere Musik überstrahlt. Seine Aussage ist schlicht: „Die Täler sind tief und die Berge sehr hoch. Wenn Du Gott finden willst, musst Du beide überwinden!“ Und dann erzählen sie die Geschichte Jesu Christi von der Geburt bis zur Auferstehung in schlichten Worten und vielleicht gerade deshalb so zeitlos schön. „Hymn“ von Barclay James Harvest in der Version des Schulchores unter der Leitung von Frau Blatt und der Klavierbegleitung von Frau Maasri gelang dann auch so überzeugend, dass Moderator Herr Meffert im Anschluss den Rockern Neid unterstellte, hätten sie die Version des Schulchores gehört.

Das folgende Lied von Jourdan und Heizmann mit dem Titel „Macht die Tore weit“ leitete Herr Meffert durch das “Adventsgedicht” von Rainer Maria Rilke ein:

Es treibt der Wind im Winterwalde
die Flockenherde wie ein Hirt,
und manche Tanne ahnt, wie balde
sie fromm und lichterheilig wird,
und lauscht hinaus. Den weißen Wegen
streckt sie die Zweige hin – bereit,
und wehrt dem Wind und wächst entgegen
der einen Nacht der Herrlichkeit.

Der Chor der 6a, b, c und d unter der Leitung von Frau Plath sang das Lied dann so, dass den Menschen nicht nur manche innere Tür, sondern auch das Herz aufging.

„Der große Tag ist nicht mehr weit“ von J. Jourdan und H. Heizmann war das nächste Stück im Programm, vorgetragen vom Schulchor zusammen mit den sechsten Klassen unter der Leitung von Frau Blatt, begleitet von Frau Maasri am Klavier und Frau Plath auf der Querflöte. Die annähernd 140 jungen Sängerinnen füllten nicht nur den Chorraum, sondern auch die große Kirche mit ihrem sehr schönen Gesang dieses rhythmisch gar nicht einfachen Arrangements.

Eine gänzlich neue Formation nahm dann Aufstellung im Chorraum: Das Juniororchester unter der Leitung von Frau Jocks und Frau Normann-Bühler. Sie spielten einen Komponisten, den die Deutschen für einen der ihren halten, die Engländer aber auch – Georg Friedrich Händel. Zumindest das nun folgende Werk ist eindeutig „very British“. Das Werk wurde 1749 bei einem Feuerwerk uraufgeführt, welches der britische König George II. veranstalten ließ. Die Generalprobe fand übrigens vor 12.000 Zuhörern statt und wurde mit großer Begeisterung aufgenommen. Und wenn die Generalprobe funktioniert, muss bei der Aufführung etwas schiefgehen: Wegen schlechter Witterung und technischer Probleme wurde es ein kompletter „Reinfall“– ein hölzerner Pavillon geriet dabei in Brand.
Nichts dergleichen ereignete sich bei der Aufführung des Juniororchesters, das mit dem Menuett aus der Feuerwerksmusik seine Feuertaufe ohne Brandschäden bestand.

“Der kleine Trommler” – oder an diesem Abend vielleicht besser “Die kleine Trommlerin” stand als letztes auf dem Programm. Das Juniororchester hatte sich diesen Klassiker vorgenommen. “Little Drummer Boy” ist ein altes amerikanisches Weihnachtslied. Es erzählt die Geschichte des Sklavenjungen Michael, der mit seinem Herrn Titus zu König Herodes nach Judäa unterwegs ist und schließlich Zeuge der Geburt von Jesus Christus wird.

Am Schluss dankte Sr. Anneclaire allen großen und kleinen Formationen des Konzertes für ihre großartigen Leistungen und wünschte allen Zuhörern, dass sie im Trubel der Adventszeit trotz alledem einige ruhige Momente fänden.

Ein besonderer Dank gilt Herrn Haushahn, der sich viel Zeit genommen und seine professionelle Tonanlage mitgebracht hatte, um alle Darbietungen akkustisch gut zu übertragen. Ein Beispiel dafür, wie arm die Schule ohne die Elternschaft wäre!

Musikalischer Schlusspunkt mit allen Aktiven war das mit den Zuhörern zusammen musizierte “Menschen auf dem Weg.” Doch zum Glück machten sich nicht alle danach direkt auf den Weg, sondern verweilten bei leckeren Plätzchen, Brezeln und Punsch, die von der Schülerinnenfirma “BigFood” mit Frau Wedekind und Frau Becker und der 10a/b angeboten wurden, noch vor der Kirche. Insgesamt ein wirklich besonders schöner Auftakt zum “Gaudete-Sonntag”, die Freude war nach diesem Konzert schon grundgelegt. (Journalismus-AG / Red.)

 



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