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Maigottesdienst der SMS am 05.05.2023 · 7. Mai 2023

Dass sich die Schulgemeinschaft zu Beginn des Marienmonats Mai in der Pilgerkirche zu einem großen Gottesdienst versammelt, ist Tradition. Dass mit dem Gottesdienst ein Projekttag beginnt, ist das Proprium des 05.05.2023. Passend zum Europa-Tag, mit dem die SMS ihre Akkreditierung als ERASMUS+-Schule gefeiert hat, wehte über dem Gottesdienst zu Ehren der Maienkönigin sozusagen die Europafahne. Vorbereitet hatte die Feier der Religionskurs der MSS 11 zusammen mit Frau Böttcher.

Nach dem feierlichen Einzug stellte der Zelebrant, Dr. Löhr, mit Blick auf die gefüllte Pilgerkirche fest: „Wenn die ganze Marienschule kommt, dann braucht es den größten Gottesdienstraum, den es in Schönstatt gibt.“

Mit einem Impuls stimmten Schülerinnen auf das Thema ein.
Heute am Europatag, der für Frieden und Einheit in Europa begangen wird, feiern wir, dass unsere Schule Erasmus+-Schule geworden ist. Dieses Programm will durch den Austausch mit anderen Ländern und Menschen anderer Sprachen und Kulturen Vielfalt, Toleranz und demokratische Teilhabe fördern.

Wir feiern diesen Europatag im Monat Mai. Der Mai gilt als Marienmonat. Maria steht uns als Fürsprecherin der Menschen bei Gott besonders nahe. Diese Nähe wird auch darin deutlich, dass Maria immer wieder vor dem Hintergrund verschiedener Notlagen von Menschen mit Titeln bezeichnet wurde, die ihre Zuwendung zu den Menschen zeigen.
So hat etwa 1917 Papst Benedikt XV. mitten im 1. Weltkrieg als Titel für Maria „Königin des Friedens“ hinzugefügt.

Dieser Titel knüpft an Jesus an, der unser Friede ist, wie es im Epheserbrief heißt (vgl. Eph 2,14). Im Lesungstext, den wir gleich hören, verheißt der Prophet Jesaja die Geburt eines Kindes, das er „Fürst des Friedens“ nennt. Mit ihm verbindet er die Verheißung einer Zeit des Friedens und der Gerechtigkeit. Für Christen beginnt diese Verheißung mit Jesus Wirklichkeit zu werden. Für sie ist er der „Fürst des Friedens“. Das wird – wie Bischof Bertram Meier von Augsburg sagt – schon in dem Kind in der Krippe deutlich: „Der Gott, an den wir glauben, ist kein Kriegsgott; er kommt nicht mit Gewalt. Er fährt nicht auf mit Panzern und Gewehren. Wehrlos tritt er an unsere Seite, er lebt mitten unter uns.“

Vor knapp 3 Jahren hat Papst Franziskus als Titel für Maria „Trost der Migranten“ hinzugefügt Anlass dafür waren Tausende von Geflüchteten, die an den Grenzen von Europa stranden oder auf ihrer Flucht im Mittelmeer ertrinken.

Diese Titel für Maria – „Königin des Friedens“ und „Trost der Migranten“ – geben uns zu denken – heute an unserem Europatag.

Rufen wir uns die Europaflagge ins Gedächtnis – da sind 12 goldenen Sterne auf blauem Hintergrund zu sehen.
Von der EU wird das Bild so gedeutet: „Die Sterne stehen für die Werte Einheit, Solidarität und Harmonie zwischen den Völkern Europas.“

Die Idee zur Gestaltung der Europaflagge soll Paul Levy, einem Mitglied des Europarates, 1955 gekommen sein, als er an einer Marienstatue mit einem Sternenkranz vorbeigekommen ist. Durch die Sonne beschienen, leuchteten die goldenen Sterne vor dem blauen Himmel.
So wird in einer inoffiziellen Deutung Maria mit der Europafahne in Verbindung gebracht. Als „Königin des Friedens“ passt Maria gut zu der europäischen Botschaft der Einheit, der Harmonie und der Solidarität.

Doch erleben wir nicht oft etwas anderes als das, was Europa sich „auf die Fahne schreibt“?
An den Grenzen der EU ist oft nichts von Solidarität zu spüren. Dies prangerte Papst Franziskus auf seiner ersten Reise als Papst an. Sie führte ihn auf die Mittelmeerinsel Lampedusa, auf der viele Flüchtlinge aus Afrika ankommen. Dort gedachte er der bei der Überfahrt ums Leben gekommenen Flüchtlinge und bat um „Vergebung für die Gleichgültigkeit gegenüber so vielen Brüdern und Schwestern, (…) um Vergebung für alle, die mit ihren Entscheidungen auf weltweiter Ebene Situationen geschaffen haben, die zu solchen Dramen führen.“
Und unmittelbar an der Grenze zur EU tobt nun seit über einem Jahr der Krieg in der Ukraine.
Umso wichtiger scheint es, in diesem Marienmonat Mai an Maria als „Trost der Migranten“ und als „Königin des Friedens“ zu erinnern und sie als Vorbild zu verstehen.

Was es heißt, es wie Maria zu machen, formuliert Bischof Bertram Meier so:
„Nur wenn Menschen – wie Maria – sich unter den Willen Gottes stellen, der das Leben will und nicht den Tod, wird Friede sein.
Nur wenn Menschen – wie Maria – Jesus folgen und der Botschaft glauben, dass liebende Hingabe stärker ist als der Tod, wird Friede wachsen.
Nur wenn Menschen – wie Maria – um den Geist des Friedens beten und sich ihm öffnen, wird Friede werden.
Dies gilt für den Weltfrieden, für unser tägliches Miteinander und für den Frieden im eigenen Herzen.
Deshalb rufen wir: Maria, Königin des Friedens – bitte für uns.“

Eine Chor- und Orchestergruppe unterstützte den Gemeindegesang und motivierte mitschwungvollen Melodien zum Mitsingen.

Schülerinnen trugen die Kyrie-Rufe vor.

“Herr Jesus Christus, Fürst des Friedens,
Du hilfst uns, Frieden zu stiften und unsere Stimme gegen Unrecht und Gewalt zu erheben.
Herr, erbarme dich.
Dein Leben schenkt den Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen müssen, Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
Christus, erbarme dich.
Du hilfst uns, Feindseligkeiten hinter uns zu lassen und Verständigung und Gemeinschaft zu stärken.
Herr, erbarme dich.
Gütiger Gott, du hast durch deinen Sohn die Hoffnungen der Menschen auf Gerechtigkeit und Frieden gestärkt. Dafür steht Maria, die uns angesichts von Unfrieden und Ausgrenzung zur Anwältin einer Welt in Gerechtigkeit und Frieden wird. Stärke in uns die Kraft, uns in der Nachfolge Jesu für eine solidarische Welt und ein solidarisches Miteinander einzusetzen. Darum bitten wir durch Christus, den Fürsten des Friedens, in der Kraft des Heiligen Geistes.”

Als Lesung hat das Vorbereitungsteam einen Text aus dem Buch Jesaja gewählt.

Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht; über denen, die im Land der Finsternis wohnen, strahlt ein Licht auf. Du erregst lauten Jubel und schenkst große Freude. Man freut sich in deiner Nähe, wie man sich freut bei der Ernte, wie man jubelt, wenn Beute verteilt wird. Denn wie am Tag von Midian zerbrichst du das drückende Joch, das Tragholz auf unserer Schulter und den Stock des Treibers. Jeder Stiefel, der dröhnend daherstampft, jeder Mantel, der mit Blut befleckt ist, wird verbrannt, wird ein Fraß des Feuers. Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns geschenkt. Die Herrschaft liegt auf seiner Schulter; man nennt ihn: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens. Seine Herrschaft ist groß und der Friede hat kein Ende. Auf dem Thron Davids herrscht er über sein Reich; er festigt und stützt es durch Recht und Gerechtigkeit, jetzt und für alle Zeiten.

Dr. Löhr verkündete das Evangelium von den Seligpreisungen.

“Als Jesus die vielen Menschen sah, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm. Dann begann er zu reden und lehrte sie. Er sagte:
Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich.
Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.
Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben.
Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden.
Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.
Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen.
Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden. Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet.
Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein. Denn so wurden schon vor euch die Propheten verfolgt.”

Zu Beginn seiner Predigt lenkte Dr. Löhr den Blick auf das große Bild der Gottesmutter, die in Schönstatt als die Dreimal Wunderbare Mutter verehrt wird. Er sprach von Maria als einem Mädchen, einer jungen Frau vor 2000 Jahren in Israel, die in friedlosen Zeiten Jesus geboren hat.
„Auf dem Bild umfasst Maria wie eine gute Mutter ihren Sohn – so wie eure Mama euch nach der Schule in den Arm nimmt und fragt, wie es in der Schule war, ganz menschlich. Jesus schaut mit offenen Augen in die Welt, bringt die Botschaft des Friedens. Die beiden sagen uns: Wir haben keinen Erfolg wenn wir dich nicht haben. Wir sind der verlängerte Arm Jesu; wir sind die, die den beiden mithelfen dürfen, dass um uns herum Frieden ist.“
„Frieden“ – so Dr. Löhr – „beginnt zwischen zwei Menschen, im eigenen Herzen, in meinem Umfeld. Wie gut, wenn es jemand gibt, der Frieden stiftet. Dazu sind wir aufgefordert von Jesus, seiner Mutter, dass wir Botinnen des Friedens und der Liebe sind.“ Er rief die Schülerinnen auf, Mitarbeiterinnen am Frieden, an der Einheit Europas zu sein, dort, wo sie stehen, in der Schule im Freundeskreis, in der Familie: „Wirken wir dort den Frieden, den die Welt so dringend braucht!“

Es folgten die Fürbitten:
“Herr Jesus Christus, Fürst des Friedens, du hast uns in Maria ein Vorbild im Glauben und in der Liebe vor Augen gestellt. Dich bitten wir zum Anlass des heutigen Europatages:
Wir bitten für alle Menschen, die aus den Kriegs- und Krisengebieten dieser Welt nach Europa fliehen. Schenke ihnen in Europa ein neues und sicheres Zuhause. Lass sie auf Menschen treffen, die ihnen nicht mit Ablehnung und Vorurteilen begegnen, sondern mit Achtung und Verständnis.
Christus, Du Fürst des Friedens, wir bitten dich erhöre uns.
Wir bitten für alle, die in der Politik Verantwortung tragen. Schenke ihnen Geduld und den Willen, Eskalationsspiralen der Gewalt zu unterbrechen und für Wege des Friedens einzutreten.
Christus, Du Fürst des Friedens, wir bitten dich erhöre uns.
Wir bitten für alle Menschen, die von Zweifeln und Zukunftsängsten geplagt sind. Hilf ihnen, wieder neuen Mut und Glauben zu finden, um zuversichtlich in die Zukunft zu blicken.
Christus, Du Fürst des Friedens, wir bitten dich erhöre uns.
Wir bitten für die Menschen in der Ukraine und in Russland, die vom Krieg betroffen sind. Schenke ihnen Aussicht auf Frieden und Versöhnung.
Christus, Du Fürst des Friedens, wir bitten dich erhöre uns.
Wir bitten für unsere Schule, die seit diesem Jahr Teil des Erasmus+-Programms ist. Lass uns diese Möglichkeit nutzen, den Austausch zwischen uns und anderen europäischen Ländern aufblühen zu lassen, um so Toleranz, Vielfalt und Offenheit zu stärken.
Christus, Du Fürst des Friedens, wir bitten dich erhöre uns.
Herr, Jesus Christus, du lädst uns ein, wie Maria auf dich zu vertrauen und unser Leben an dir auszurichten. Du bist bei uns auf unseren Wegen. Dafür danken wir dir und loben dich heute und alle Tage. Amen.”

Als Zeichen der Verbundenheit reichten sich alle zum Gebet des Vaterunsers die Hände.

Nach der Eucharistiefeier wandte sich Sr. M. Gabriele an die versammelte Schulgemeinschaft.

Mit dem Segen und inspiriert von der Gestaltung des Guten Hirten auf der Altarinsel machten sich die Schülerinnen, Lehrerinnen und Lehrer auf den Weg zur Marienschule.

Dort fand der Europatag seine Fortsetzung mit intensiver Projektarbeit und der Präsentation der einzelnen Länder Europas in den verschiedenen Klassen.

 



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