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Sagenhaftes Wambachtal · 23. Juni 2023

Intensiv haben sich die Schülerinnen der 6c im Deutschunterricht bei Sr. M. Theodore mit dem Thema „Sagen“ beschäftigt. Das Mittelrheintal ist ja eine bekannte Sagen-Region: Mündlich und schriftlich überlieferte Geschichten berichten von Kaisern, Königen, Prinzessinnen, Grafen, Raubrittern und Burgfräulein, von Spuk, Geistern, Kobolden, Nixen (Loreley), Hexen, Zwergen (Heinzelmännchen), Riesen und Drachen, aber auch von hartherzigen Bischöfen (Binger Mäuseturm ) und vielem mehr (vgl. Sagen und Legenden vom Rhein, Daun 5. Auflage 2020, S. 8)

Am 21.06.2023, am Ende der Unterrichtsreihe, war es für die Sechstklässlerinnen an der Zeit, sich auf den Weg zu machen, wenn auch nicht auf den ganzen „Rheinischen Sagenweg“ zwischen Mainz und Düsseldorf, an Rhein, Lahn und Nahe – das wäre etwas für die Sommerferien –, so doch immerhin zum Handlungsort einer Lokalsage, dem Vallendarer Bischofsborg im Wambachtal. Nicht weit von der Wambachhütte entfernt, fanden die 31 Schülerinnen den „Bischofsborn bei Vallendar“, um den sich folgende Sage rankt:

„Unweit von Koblenz liegt rheinabwärts auf der rechten Flussseite das alte Städtchen Vallendar, umrankt von den grünen Bergen des Westerwaldes. Zahlreiche Bächlein fließen von den Höhen hernieder ins Tal, an dem Städtchen vorüber oder hindurch in den Rhein. Eines davon ist der Wambach, dessen Quelle im Volksmund „Bischofsborn“ oder „Bischofsbrünnchen“ heißt.
Wie kommt die Quelle wohl zu diesem seltsamen Namen? Hört, was die Sage darüber erzählt.
Vor vielen hundert Jahren lebte in Vallendar ein Bischof, der kein größeres Vergnügen kannte als Reiten und Jagen. Immer wieder lockten ihn die wildreichen Wälder der Umgebung zu neuen Jagdausflügen. Oft vergaß er darüber sogar sein bischöfliches Amt.
Eines Tages nun, als er ermüdet von der Jagd, von den Simmerner Höhen herabritt und sich nach Ruhe und einem guten Mahle sehnte, scheute plötzlich sein Pferd. Es bäumte sich hoch auf und war nicht mehr von der Stelle zu bringen. Der Bischof versuchte zuerst, das Tier durch gutes Zureden zu beruhigen. Dann gab er ihm harte Worte und riss an den Zügeln – doch vergebens. Weder Güte noch Strenge vermochten das sich bäumende Ross zum Weitertraben zu bewegen. Da sprang wilde Zorn im Herzen des Bischofs auf. Er stieß einen hässlichen Fluch aus und rammte seinem Pferd die Sporen tief in die Weichen.

Doch kaum war der Fluch dem Munde des hohen Herrn entfahren, da zuckte ein greller Blitzstrahl vom Himmel hernieder. Mit gewaltigem Tosen barst die Erde zu den Füßen des Bischofs. Ross und Reiter versanken in dem gähnenden Spalt, der sich sogleich wieder schloss und den Zornmütigen samt seinem Pferd für immer begrub.
Alsbald aber sprudelte an derselben Stelle ein klarer Quell hervor, dem das Volk zur Erinnerung an das unheimliche Geschehen den Namen ‚Bischofsborn‘ oder ‚Bischofsbrünnchen‘ gab.“

Nachdem die Sage an Ort und Stelle vorgelesen worden war und man noch ein bisschen die Weite der Natur und die Freiheit bei einer Exkursion genossen hatte, trat die Gruppe den Heimweg an. Am Ende des Schultages wurde durch die Lautsprecher der Schule eine Sturm- und Unwetterwarnung gemeldet. Wenn die 6c ein paar Stunden später zum Bischofsborn von Vallendar gewandert wäre, dann hätte sie das Ambiente des dramatischen Höhepunkts der Sage eindrucksvoll mitbekommen. Aber auch ohne Gewitter und Naturgewalten war es sagenhaft schön im Wambachtal.

 



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